Frischer Blick auf 1525: Ereignisse und Perspektiven
Die Mühlhäuser Museen und der Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegeverein e.V. laden herzlich zum Vortragsabend in die Stadtbibliothek Jakobikirche in Mühlhausen ein.
Einmal im Monat, mittwochs gibt es einen spannenden Vortrag zum Bauernkrieg, der die neusten Forschungserkenntnisse in seinem Themenfeld präsentiert.
Beim Versuch den Bauernkrieg auszustellen, ereilt den Ausstellungsmacher schnell die Erkenntnis, dass die bildende Kunst das Thema kaum beachtet hat. Bewaffnete Bauern finden sich auf wenigen Flugschriften, zumeist werden sie in genreartigen Darstellungen thematisiert. Die Bauernkriegsforschung befasste sich vor allem damit und deutete sie oftmals als Stellungnahme der Künstler zu den Aufständen.
Albrecht Dürer, einer der berühmtesten Künstler der Renaissance nördlich der Alpen, äußerte sich jedoch schriftlich zum Bauernkrieg. In seinem 1525 gedruckten Traktat zur Geometrie stellte er den Entwurf eines Denkmals zum Sieg über die Bauern vor. Dem Holzschnitt gab er einen erklärenden Text bei. Dieser erfuhr unterschiedlichste Interpretationen von Gelehrten wie Erwin Panofski, Gottfried Seebass oder Bernd Möller und zahlreichen anderen. Die Einordnung der Äußerungen Dürers geht weit auseinander: Einige verstehen den Entwurf als bitteren Spott auf die Bauern, andere wiederum sehen in ihm die Parteinahme des Künstlers für die unterlegenen Bauern.