• 15.08.2025
    Datum
  • 20 Uhr
    Beginn
  • VVK 23,00 / AK 25,00 €
    Erwachsene

Konzert mit Ensemble Strömkarlen, Musik aus dem Mittelalter und aus Nordeuropa

Nachdem das nach einem schwedischen Wassergeist benannte Quartett sich vor allem der Edda-Dichtung gewidmet hatte, widmet es sich in seinem aktuellen Programm der ältesten überlieferten deutschen Dichtung, der sie ein für sie typisches musikalisches Gewand gegeben haben.

Natürlich haben sich in der Vergangenheit auch andere Komponisten verschiedener

Genres der Vertonung der bekannten Merseburger Zaubersprüche oder des leider

unvollständigen Hildebrand-Liedes verschrieben, doch wer die Musik der Gruppe

kennt, kann zu Recht erwarten, den Zauber der weit über 1000 Jahre zurückliegenden Sprachkunst unserer Vorfahren unter-die-hautnah zu erleben. Mal urig-roh, mal sehnsuchtsvoll-sinnlich, fügen sich Geige, Gitarre, Schlüsselfiedel, Kontrabass und Drehleier zu einem Klang zwischen archaischer Anmutung und moderner Finesse. Neu hinzugekommen sind weitere Instrumente, wie das gelegentlich ertönende norwegische „Bukkehorn“ und die orientalische Zither „Quanun“, geblieben ist die Wärme und Magie der bis zu vierstimmigen Gesänge.

Eingrenzung, Auswahl und Handhabung der noch im germanischen Heidentum

verwurzelten Texte, von denen uns aus Deutschland leider viel weniger erhalten sind, als aus England oder Skandinavien, erforderte eine besonders weitgehende Vorarbeit und Recherche. Wie schon beim Alt-Isländischen bedarf der künstlerische Umgang mit der alten Sprache einer ernsthaften, dabei für Komposition und Gesang praktikablen Auseinandersetzung mit Schreibweisen, Aussprache, Betonung und Metrik, aber natürlich auch mit dem kulturhistorischen Kontext der Inhalte und ihrer Bildsprache. Strömkarlen lassen die Ergebnisse dieser musikalischen „Weiter-Reise“ ungefähr ins karolingische Deutschland mit der gleichen Hingabe und Kunstfertigkeit erklingen, wie man sie bereits von ihren Edda-Liedern kennt. Letztere machen weiterhin einen Teil des Programms aus, um so gleichzeitig die Verwandtschaft, wie auch die Unterschiede im Ausdruck beider Sprachen und Epochen auf unterhaltsame Weise erlebbar zu machen.


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